Jakobskreuzkraut

Das Jakobskreuzkraut breitet sich seit einigen Jahren immer mehr aus und ist nicht nur für Pferde, Rinder und Schweine gefährlich, auch für den Menschen stellt das Kraut eine große Gefahr dar.



Besonders auf intensiv genutzten Flächen – wozu vor allem Pferdeweiden gehören – siedelt sich das gelbe Kraut an. Was viele nicht wissen: die Pflanze ist in allen Teilen für Säugetiere höchst giftig! Die Alkaloide der Pflanze (Jacobin, Secesionin, Retrosin, u. a.) sind schon in jungen Trieben enthalten, jedoch sind die Blüten die größte Gefahr. „Meine Pferde/Rinder/Schafe fressen das nicht“, hört man immer wieder. Aber das ist genauso falsch wie gefährlich für alle anderen Tiere der Region. Denn erstens wirkt das Gift des Jakobskreuzkrauts nicht nur akut toxisch, sondern auch kumulierend, d. h. nach und nach addiert sich der Schaden. Zweitens fressen auch Pferde sehr wohl die Pflanze – besonders junge Tiere nehmen die Pflanze häufig im Rosettenstadium auf und auch Tiere, die auf Weiden mit mangelndem Bewuchs stehen und daher oft hungrig sind, gehen irgendwann an das Kraut. Zudem sorgt diese oft sorglose und damit absolut fahrlässige Haltung von Pächtern/Verpächtern bei Jakobs-Kreuzkraut-Befall der Weide für eine weitere, weitflächige Vermehrung der hochgiftigen Pflanze.


Blätter der Pflanze (rechts) 
Pflanze mit Blüte (links)

 

 

 

 

   

                      

JKK: die Pflanze und ihre Giftstoffe

Jakobs-Kreuzkraut gehört zu den Korbblütlern. Die mehrjährige Pflanze kann bis zu einem Meter hoch werden und blüht meist zwischen Juli und August. Die Blätter sind fiederteilig, die Seitenzipfel rechtwinklig abstehend, zerriebene Blätter riechen widerlich. Die Blüten sind leuchtend gelb, es handelt sich um Zungen- oder Röhrenblüten in 15 bis 20 mm breiten Körbchen. Die Pflanze kann viele Tausend Samen bilden.
Die Alkaloide der Pflanze sind schwer lebertoxisch, bei akuten wie auch chronischen Vergiftungen gibt es kaum Therapiemöglichkeiten. Der Leberschaden ist meist irreparabel. Weil er häufig schon sehr lange besteht (kumulierende Wirkung), sind oft auch die Nieren und andere Organe betroffen. Ein besonderes Problem besteht auch dadurch, dass die Pflanze oft auf Weiden steht, die der Heugewinnung dienen. Leider werden durch den Trocknungsprozess die Alkaloide nicht zerstört. Heu und auch Silage, die mit Jakobs-Kreuzkraut kontaminiert sind, können zur Viehfütterung also auf keinen Fall verwendet werden. In Silage und Heulage bauen sich – entgegen anderslautenden Behauptungen – die Toxine nicht ausreichend ab!

Symptome bei Jakobskreuzkraut-Vergiftung

Besonders Pferde reagieren sehr empfindlich auf Jakobskreuzkraut. Vergiftungssymptome beim Pferd sind:
  • - nachlassende Kondition
  • - Gewichtverlust durch Futterverweigerung
  • - Koliken
  • - Verstopfungen oder blutiger Durchfall
  • - häufiges Gähnen
  • - zielloses Umherwandern
  • - unkoordinierte Bewegung
  • - Lecksucht
  • - Photosensibilität
  • - Ikterus der Bindehäute
  • - Blindheit, hepatisches Koma, Tod
Im Blutbild lässt sich eine mittlere bis starke Erhöhung der Leberwerte feststellen.



Chemische Bekämpfung

Eine chemische Bekämpfung von Jakobskreuzkraut ist möglich. Hierfür wird oft 2.4 D oder MCPA verwendet, aber solche Mittel schlagen bei einer großen Pflanze nicht an. Glysophat, der wirksame Stoff von Round-up, ist auch gegen Jakobskreuzkraut effektiv.
Weil Jakobskreuzkraut stark entwickelte Wurzeln hat, dauert es bei ausgewachsenen Pflanzen eine gewisse Zeit, bis das Bekämpfungsmittel den Kern der Wurzeln erreicht und wirken kann. Chemische Bekämpfung hat einen besseren Effekt, wenn die Pflanzen noch sehr jung sind (im Frühjahr). Passen Sie bei chemischer Bekämpfung vor allem auch auf die kleinen Rosetten auf, die sonst im Folgejahr zu blühenden Pflanzen auswachsen.
Bekämpfungsmittel wirken am besten, wenn die Pflanze wächst. Deshalb ist davon abzuraten, Bekämpfungsmittel bei Trockenheit und extrem hohen oder niedrigen Temperaturen zu verwenden. Unter diesen Bedingungen wächst die Pflanze langsamer und das Mittel wirkt weniger.
Vernichtete Jakobskreuzkraut-Pflanzen müssen jedoch noch komplett entfernt werden, weil sie für Tiere und Menschen lebensgefährlich bleiben.



Mechanische Bekämpfung

Das mechanische Bekämpfen von Jakobskreuzkraut ist eine ziemlich effektive Methode, vor allem an Orten, wo Jakobskreuzkraut in geringer Menge vorkommt.
Wichtig ist, dass die Pflanzen mit der ganzen Wurzel ausgestochen werden, im besten Falle bevor das Jakobskreuzkraut in Blüte steht im Mai/Juni. Wenn Sie Jakobskreuzkraut per Hand entfernen, ist es ratsam, Handschuhe zu tragen.
Wenn Jakobskreuzkraut nicht komplett aus dem Boden gezogen wird, können aus den zurückgebliebenen Wurzelresten neue Pflanzen entstehen. Mechanisches Entfernen ist also im Allgemeinen nur bei Sämlingen und Rosetten effektiv. Weil die Wurzeln noch nicht so stark entwickelt sind, können alle Wurzeln leichter entfernt werden.
Bewahren Sie rausgezogene Pflanzen in dichten Säcken / Eimern auf oder verbrennen Sie sie. Blühende Pflanzen bilden sogar noch Samen, wenn sie mit der Wurzel schon rausgezogen sind. Kontrollieren Sie die bereinigten Flächen regelmäßig auf neue Rosetten.
Mähen ist nicht geeignet, um Jakobskreuzkraut zu bekämpfen. Die Pflanze reagiert darauf, indem sie in kurzer Zeit neue Blütenstängel formt und besonders viele Samen bildet. Sehr häufiges Mähen führt zudem zu einer vegetativen Ausbreitung und Pflanzen mit einer stark holzigen Wurzel.
Das Bekämpfen von Jakobskreuzkraut ist nicht einfach. Oft sind die oben beschriebenen Bekämpfungsmethoden nicht ausreichend . In solchen Fällen kann ein Umpflügen und Neu-Einsäen eine Lösung sein.



 
Gefahr für den Menschen

Die Möglichkeit die Pflanze über Salate oder auch im Honig aufzunehmen steigt wenn das Kraut nicht bekämpft wird.
Eine Vergiftung mit Jakobskreuzkraut kann längere Zeit unbemerkt bleiben, weil zunächst keine eindeutigen Symptome auftreten. Die Giftstoffe werden in der Leber verstoffwechselt und wirken dort langzeittoxisch. Experten vertreten die Meinung, dass die steigende Zahl von Lebererkrankungen auch auf die hohe Dunkelziffer von Kreuzkräuter-Vergiftungen beim Menschen zurückzuführen sind.
Anders als bei bekannten Giftpflanzen wie der Tollkirsche erfolgt eine Vergiftung mit Jakobsgreiskraut schleichend über einen längeren Zeitraum. Die toxischen Pyrrolizidin-Alkaloide wirken schon in kleinsten Mengen leberschädigend und sind krebserregend. Wird eine große Menge Jakobskreuzkraut unbeabsichtigt aufgenommen, führt dies innerhalb weniger Tage zum Tod durch Leberversagen.

 

Jakobskreuzkraut im Honig

Deutscher Honig weist, wie zwischenzeitlich nachgewiesen wurde, keine oder nur sehr geringe Mengen an Jakobskreuzkraut-Alkaloiden auf. Dennoch ist es sinnvoll, den Honig aus einer bekannten Quelle zu beziehen und darauf zu achten, dass dieser Imker seine Stöcke nicht in der Nähe von Jakobsgreiskraut-Beständen stehen hat.



Jakobskreuzkraut in Salaten


Es ist durchaus möglich diese Giftige Pflanze in Salaten zu finden wie ich euch in dem nachfolgenden Bericht zeigen werde. Diesen Bericht habe ich im Internet gefunden. (Quelle: Spiegel Online Bericht von 2009)


Hamburg - Grün und saftig sah der abgepackte Rucola-Salat aus, der vergangene Woche im Gemüseregal einer Hannoveraner Filale des Discounters Plus auslag. Doch der vermeintliche Vitaminkick hatte es in sich: Zwischen die Rucola-Blätter hatten sich einzelne Stängel des Gemeinen Greiskrauts gemischt - einer giftigen Pflanze, die in größeren Mengen mitunter lebensgefährliche Leberschädigungen hervorrufen kann.


Das Fatale daran: Laien können das Ackerkraut, das in Deutschland stark verbreitet ist, nicht ohne weiteres von Rucola-Blättern unterscheiden. So hatten auch die Verkäufer des Discounters in der vergangenen Woche keinen Verdacht geschöpft. Ein fachkundiger Kunde jedoch erkannte die gefährlichen Blätter des gelb-blühenden Krauts und kaufte sicherheitshalber sämtliche im Markt vorrätige Packungen auf. Die fünf Proben schickte er zur Analyse ans Pharmazeutische Institut der Universität Bonn.
"Das Ergebnis der Proben ist erschreckend", sagt Helmut Wiedenfeld von der Uni Bonn. In rund 150 Gramm Salat habe er mehr als 2500 Mikrogramm Gift aus dem Kreuzkraut entdeckt. Der Gesetzgeber schreibt jedoch vor, dass ein Mensch pro Tag maximal ein Mikrogramm dieses Giftstoffs über Arzneimittel und Kräutertees zu sich nehmen darf. Schwangere und Stillende sollten sogar deutlich unter diesem Wert bleiben - oder erst gar nicht damit in Berührung kommen.
Ein Grund, warum auch die Behörden in Hannover alarmiert sind. Nach Angaben eines Sprechers des für Lebensmittelsicherheit zuständigen Fachdienstes Verbraucherschutz und Veterinärwesen wurden inzwischen alle Supermärkte in und um Hannover auf den Fund aufmerksam gemacht und dazu aufgefordert, die angelieferten Salate zu untersuchen. Darunter auch der betroffene Discounter Plus. Außerdem seien die Behörden des Bundeslandes, aus dem der Salat-Lieferant kam, informiert worden. Dort habe es daraufhin ebenfalls Kontrollen gegeben. Um welches Bundesland es sich handelte, wollte der Sprecher nicht sagen.


"Wir haben die betroffene Charge komplett aus dem Sortiment genommen, um jedes Risiko auszuschließen", sagte Plus-Sprecherin Christina Stylianou SPIEGEL ONLINE. Der Lieferant des Salates sei kontaktiert worden und um eine stärkere Kontrolle der Lebensmittel gebeten worden. "Auch andere Lieferanten haben wir auf das Problem aufmerksam gemacht."
Doch dem Experten Wiedenfeld von der Uni Bonn reicht das nicht aus. Er vermutet, dass es noch weitere Fälle dieser Art gibt, die aber unentdeckt blieben. "Es muss dringend überprüft werden, auf welchem Weg das Gemeine Greiskraut in den Salat gelangt ist, und ob das nochmal passieren kann", sagt er.
Tatsächlich wurde bereits im Jahr 2007 schon einmal giftiges Kreuzkraut in einer abgepackten Salatpackung gefunden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) überprüfte damals den Fall und bestätigte, dass "Gemeines Greiskraut bei Mensch und Tier lebensbedrohliche Leberschäden verursachen kann". Im Tierversuch wirkten die giftigen Substanzen gar krebserregend. Seitdem rät die Behörde zu besonderer Sorgfalt bei der Ernte und der Zubereitung von Salat, Blattgemüse und Kräutern. "Verbraucher sollten diese vor dem Verzehr gut putzen und waschen sowie Pflanzenteile aussortieren, die keinen essbaren Pflanzen zugeordnet werden können", heißt es in einer Empfehlung des BfR.
"Es kann doch nicht sein, dass eine Bundesbehörde vor einer Sache warnt und dann nichts weiter unternimmt", empört sich Wissenschaftler Wiedenfeld über diese Reaktion. Mit seiner Meinung steht er nicht allein da. Auch die FDP ist auf das Problem aufmerksam geworden - und fordert Konsequenzen. "Die Bundesregierung ist aufgefordert, gemeinsam mit den Ländern sicherzustellen, dass keine Salatpackungen in den Handel gelangen, die mit Pflanzenteilen des Kreuzkrauts verunreinigt sind", sagte FDP-Agrarexpertin Christel Happach-Kassan SPIEGEL ONLINE.
Doch sowohl im BfR als auch im Bundesministerium für Verbraucherschutz sieht man keinen konkreten Handlungsbedarf. Das Problem sei zwar bekannt, aber es sei Aufgabe der Länder zu überprüfen, ob Lebensmittel sicher seien, heißt es einhellig aus beiden Behörden. Zudem seien die Lebensmittelüberwachungsbehörden nicht dazu verpflichtet, das Ministerium zu informieren.
Für Happach-Kasan ist das ein Armutszeugnis: "Das Lebensmittelmonitoring ist sehr wohl Aufgabe von Verbraucherministerin Ilse Aigner." Experte Wiedenfeld fügt hinzu: "Seit wann machen Pflanzen vor Ländergrenzen Halt?"



Die Dunkelziffer ist groß. Ich bin mir sicher es gibt noch viel mehr solcher Fälle. Dieser Bericht ist von 2009. In den letzten Jahren hat sich das Giftkraut so rasend schnell verbreitet das man es an jeder Straßenecke findet. Ganz toll finde ich auch die Straßenarbeiter oder Personen die, anstatt es zu entfernen, noch schön außenrum mähen damit die tolle gelbe Blume stehen bleibt....





Deswegen appelliere ich an alle da draußen, auch die Leute die keine Tiere haben. Wenn ihr dieses Kraut seht, zieht es raus vernichtet es. Wenn dies jeder Mensch tun würde, hätte dieses Giftige Kraut weniger Chancen sich zu verbreiten!!!!
















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